Unser Freund Callhim – das DFK-Schwimmen 2023
Callhim*? Ein neues Vereinsmitglied? Ein Phantom? Ein neuer Starschwimmer? Wir wissen es nicht. Aber dazu später mehr…
Zuallererst geht es in diesem Beitrag um das DFK-Schwimmen 2023 vom 9. bis 11. Juni beim NB Rhein-Main, der nebenbei bemerkt ziemlich weit entfernt von unserer Hauptstadt Heiligensee entfernt liegt. Fast 600 Kilometer (ein Weg) mussten wir zurücklegen, um in der Nähe von Frankfurt (Main) für Ruhm und Ehre unseres Vereines schwimmen zu dürfen. Als Team des LFK Berlin-Brandenburg angetreten, bestand unsere Mannschaft aus 9 Personen. Oder 10. Das war noch nicht so klar.
Im letzten Moment hatte sich direkt bei Andreas N., der dankenswerter Weise auch in diesem Jahr wieder das Schwimmen ausgerichtet hat, ein gewisser Callhim (*Name von der Redaktion geändert!) angemeldet. Die Meldung kam per Mail. Andreas musste erst einmal zurückmailen, dass man sich für Endläufe nicht direkt anmelden kann, sondern sich erst während des Wettbewerbes dafür qualifiziert. Am Ende kam es dann zu Anmeldungen für zwei Lagen und einer Essensgeldüberweisung an das falsche Konto. Nach investigativen Ermittlungen stellte sich heraus, dass Callhim (*Name stark verfremdet) wirklich Mitglied eines Vereines des LFK ist, somit also startberechtigt war. Die Spannung darauf, den Mann endlich kennen zu lernen, dessen Stimme und Aussehen niemand kannte, war also schon im Vorfeld des DFK-Schwimmens groß.
Apropos DFK-Schwimmen: das begann in diesem Jahr zum ersten Mal am Freitag um 17 Uhr mit dem neu eingeführten 800-Meter-Schwimmen, für das sich auch vier unserer Teammitglieder angemeldet hatten: Jon, Jens und Jessica. Und ja: es war auch erlaubt, dass sich Teilnehmer mit anderen Anfangsbuchstaben anmelden durften. Denn auch Andreas ist die 800 Meter geschwommen.
Jon, den viele ja mindestens vom Langstreckenschwimmen kennen, schwamm fabelhafte 11:07,77 und wurde aber in der offenen Wertung nur von einem anderen Schwimmer aus Stuttgart übertrumpft, der schon nach 10:22 anschlug. Andreas konnte die Strecke in respektablen 14:06 hinter sich bringen.
Auch Jens hat sich mit 12:44 sehr achtbar geschlagen. Jens ist einer von 3 Teilnehmern, die als Auswärtige Mitglieder in Leipzig beheimatet sind. Er nimmt schon ewig beim DFK-Schwimmen teil, sein Heimatverein hat aber vor einigen Jahren den Schwimmbetrieb eingestellt. Wegen der guten menschlichen Verbindungen kam er zu uns. Inzwischen ist seine Frau als Schwimmerin akquiriert und in diesem Jahr war ein weiterer Leipziger mit dem sympathischen Namen Torsten zum ersten Mal dabei.
Ebenfalls neu im Team war Jessica, die noch nicht allzu lang im Verein ist, aber mit ihrer fröhlichen Art wunderbar ins Team gepasst hat. Zu allem Überfluss schwimmt sie auch hervorragend und hat die 800 Meter in 12:30 hinter sich gebracht in einem Schwimmstil, der an Meditation erinnert hat, aber offensichtlich in seiner Effektivität unschlagbar war, wie man an der Spitzenzeit sieht.
Und so war unser Dream-Team also mit Jessica, Jon, Jens, seiner Frau Susanne, Torsten (aus Leipzig), Irina und mir am Freitag komplett. Nicht zu vergessen natürlich Marianne und Andreas, die natürlich viel mit der Organisation zu tun hatten, trotzdem aber zwischendurch immer wieder Zeit zum Schwimmen hatten und sich voll ins Team eingebracht haben. Einzig Callhim (*Name der Redaktion bekannt) wurde noch nicht gesichtet. Wie denn auch, denn niemand kannte sein Gesicht. Wir haben wildfremde Leute angesprochen, ob sie denn Callhim (*wir haben natürlich den echten Namen benutzt) heißen würden. Es hat sich an diesem Abend aber auch niemand mehr mit dem Namen bei uns gemeldet.
Der Samstag war dann gefüllt mit schnell aufeinanderfolgenden Läufen. In diesem Jahr hatten wir am Ende mit J., J. und J. drei sehr erfolgreiche SchwimmerInnen dabei, die sich für viele Endläufe qualifiziert haben. Jon konnte an drei Endläufen teilnehmen: Delfin, Rücken und Freistil (am Sonntag). Als Krönung brachte er den Pokal für den erfolgreichsten männlichen Schwimmer der Jugend A-C wieder mit nach Hause.
Jessica war bei allen vier Lagen im Endlauf: bei Delfin und Rücken konnte sie sogar den zweiten Platz hinter Kimberley aus Salzgitter belegen, die in diesem Jahr das weibliche Schwimmen dominierte. Für einen echten Krimi sorgte noch Jens, der neben Rücken auch für den Endlauf in Brust, seiner Spezialdisziplin, qualifiziert war. Bis zum Ende sahen die drei Innenbahnen nach Synchronschwimmen aus und Jens konnte sich dank seines Kämpferherzens mit 36:87 durchsetzen. Die Plätze konnten nur durch Zielrichterentscheid bestimmt werden, weil der Anschlag so eng war. Die Zeiten der beiden anderen lagen dementsprechend bei 36:88.
Spannend war es ebenfalls beim ersten Vorlauf Brust, bei dem neben Torsten (aus Leipzig) auch Callhim (*Name… ihr wisst schon) gemeldet war und wir gespannt am Beckenrand standen, um zu sehen, wer denn dieser Callhim ist. Leider stand Torsten (aus Leipzig) bei dem Lauf, bei dem ohnehin nur drei Schwimmer gemeldet waren, einer davon aber mit Verletzung ausgefallen ist, allein auf dem Startblock. Bei Mariannes Ansage haben wir aber dennoch für Callhim gejubelt. War ja immerhin ein Teilnehmer vom LFK Berlin-Brandenburg. Spätestens an dieser Stelle haben wir an den Film „Mein Freund Harvey“ von 1950 gedacht, in dem James Stewart einen 2,10 Meter großen Hasen zum Freund hatte, den außer ihm niemand sehen konnte. Wir waren entsprechend bemüht, Callhim fortan gut ins Team zu integrieren, obwohl er eher ruhig war.
Auch an vielen Staffeln haben wir teilgenommen. Neben den Ehepaar- und anderen Staffeln gab es drei 25-Meter-Staffeln (Brust, Lagen, Freistil) für die AK 45 und älter und ebensolche 50-Meter-Staffeln für die offene Klasse. Wegen eines Mangels an Schwimmerinnen musste Irina bei beiden Teams mitschwimmen und wurde so zur Vielschwimmerin des Wettbewerbes. Torsten (a.L.) und das Phantom sind in keiner Staffel geschwommen. Die AK 45 mit Marianne, Andreas, Susanne, Irina und mir hat sich wacker geschlagen. In der Summe aller drei Staffeln konnte Irina mit den drei Js den Pokal für die offene Klasse wieder zurück nach Berlin (laut Jens ein Vorort von Leipzig) bringen und so fünf andere Vereine hinter sich lassen.
Alles in allem war es ein sehr schönes Wochenende mit einem harmonischen Team, wenn auch am Samstag Abend in unserer Runde ein Platz leer geblieben ist. Gerne wieder nächstes Jahr!
Die Leipziger und Jessica sind noch bis Montag geblieben. Wann Callhim (*ist das überhaupt ein Name?) nach Hause gefahren ist, weiß ich nicht genau…
Torsten Neicke
Bildunterschrift Mannschaftsfoto außerhalb des Wassers:
Von links n. rechts: Jon, Torsten (aus Leipzig), Susanne, Jessica, Torsten, Jens, Irina und Andreas