Fasten in der Gemeinschaft bei den Saunafreunden
Nächste Möglichkeit: 06.-13.11.2024 (Vorbesprechung am 04.11.)
Es ist schon einige Zeit her, doch die Erinnerungen an die Fastenwoche bei den Saunafreunden ist mir noch immer frisch und positiv in Erinnerung. Zumal: Nach dem Fasten ist bekanntlich vor dem Fasten (ist man erst einmal auf den Geschmack des Nahrungsverzichts😊 gekommen).
Nach christlicher Tradition ist die Fastenzeit ja bekanntlich vor Ostern. So lud auch der Verein der Saunafreunde (in Person von Lydia Röder – vielen herzlichen Dank!) zu einer Fastenwoche vor Ostern in der Gemeinschaft der Saunafreunde ein. Im Fokus stand vor allem der gesundheitliche Aspekt des Fastens (nach Buchinger) und ein einwöchiger Verzicht auf feste Nahrung und flüssige Genussmittel, also eine Woche auch ohne Alkohol und ohne Kaffee. Wie soll das funktionieren? Und was um alles in der Welt hat mich bewogen, dort mitzumachen???
Natürlich hat jede Person ihre eigene Motivation und Vorerfahrung mit dem Fasten. Die meisten aber wollten zum ersten Mal fasten und fanden es schön, in einem vertrauten Umfeld und im Austausch mit netten VereinsfreundInnen einen Fastenversuch zu unternehmen. Gut unterstützt wurden wir dabei von Antje Schötz, Gesundheitsberaterin und zertifizierte Fastenleiterin.
Zunächst sahen wir uns zu einem Vortreffen, an dem wir alle unsere Fragen und Ängste loswerden konnten und Antje uns erklärte, was auf uns zukommen würde. Geplant war, dass wir uns in der Gruppe möglichst täglich zu sportlichen Aktivitäten treffen, um den Kreislauf anzuregen, der bei fehlender Nahrungsaufnahme schon einmal in den Keller gehen kann. Dies sowie der fast tägliche Austausch mit den anderen Fastenden und mit unserer lieben Fastenleiterin waren uns eine gute Stütze.
Zur Vorbereitung des Fastens legten die meisten zunächst drei Vorbereitungstage mit Schonkost ein, um den Körper langsam auf das Fasten vorzubereiten. Hierzu – wie zu allen Fragen – gab es von Antje Rezepte und Tipps sowie Einkaufslisten für die Fastenzeit.
Das eigentliche Fasten begann mit der meist gefürchteten, eigentlich aber gar nicht schlimmen Darmentleerung, die unterschiedlich initiiert werden kann. Auch hierfür stand uns unsere Fastenleiterin im Vorfeld mit Rat und Tat zur Seite. Nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen war eine gewisse Erleichterung (im doppelten Sinne 😊) zu verspüren, nachdem wir diesen Part schon einmal erledigt hatten.
In den nächsten Tagen stellten wir alle fest: Ja, es ist möglich, sich nur von Gemüsesaft und Gemüsesuppe zu ernähren. Welch Genuss es doch sein kann, einen Teller Gemüsesaft zu löffeln! Das mutet etwas seltsam an, war aber wirklich eine interessante Erfahrung!
Erfreulicherweise gab es keine schwerwiegenden Probleme bei den Teilnehmenden. Bei mir meldete mein Körper, dass er den Kaffeeentzug entschiedenermaßen ablehnt – prompt bestrafte er mich mit Kopfschmerzen, gegen die Antje jedoch ein „Geheimmittelchen“ empfehlen konnte, sodass sie schnell vergingen. Je nach Konstitution wurde der Nahrungsmittelverzicht gut oder nicht ganz so gut vertragen. Ich habe genug Reserven auf den Hüften, mir ging es durchweg gut und ich war beim morgendlichen Gang auf die Waage schlicht entzückt, auch wenn die Gewichtsabnahme beim Fasten sicherlich nicht im Vordergrund steht. Ich konnte sogar weiter für meine Familie kochen, ohne in Versuchung zu geraten. So ging es auch anderen Fastenden.
Die täglichen Treffen mit Austausch der Mitfastenden und Betreuung durch unsere Fastenleiterin, die stets mit kleinen Aufmerksamkeiten und Ideen zu unserem Wohlbefinden und Durchhalten beitrug, taten gut und das gemeinsame Sporttreiben war eine gute und sinnvolle Ergänzung. Da wir fast alle in unserem normalen Alltag mit Familie und Arbeit weiter integriert waren, machte jeder nach seinen Möglichkeiten mit. Zu empfehlen ist freilich, nicht zu viel zu arbeiten oder zu viele Termine in die Woche zu legen, um sich Zeit für die Treffen, für Sport und Entspannung, kurzum, auch für sich und das eigene „Innehalten“ zu nehmen.
Die Stimmungslage während der Zeit wechselte bei den meisten und entspricht auch der Erfahrung unserer Fastenleiterin. Zwischenzeitlich spiegelte mir meine Familie, doch etwas dünnhäutiger zu sein als sonst, aber auch viele positive Momente standen und stehen auf der Habenseite. Der oftmals beschriebene „euphorische Zustand“ nach einigen Fastentagen wollte sich bei mir nicht einstellen, aber die Fastenzeit war für mich gleichwohl eine gute Erfahrung.
Es war deutlich einfacher als gedacht, eine Woche auf feste Nahrung, Alkohol und Kaffee zu verzichten. Auch im Nachgang mehr in meinen Körper zu horchen und weiterhin bewusster zu essen, waren positive Nebeneffekte. Schön fand ich auch, einmal mit ganz anderen Vereinsmitgliedern zusammenzukommen als sonst auf unserem schönen Gelände. Und das Highlight: Das gemeinsame Fastenbrechen nach einer Woche, traditionell mit einem Apfel. Nie zuvor hat mir ein Apfel so geschmeckt wie in diesem Moment!😊
Also eine wunderbare Idee von Lydia, dieses Ereignis auf unserem Gelände zu organisieren. Auch noch einmal großen Dank an Antje, die uns wirklich gut begleitet und unterstützt hat. Von mir eine ganz klare Empfehlung, es auch einmal zu versuchen!
Klaus