Das Langstreckenschwimmen unter der heißen Sonne Berlins
Die Sonne schien unerbittlich. Das Thermometer zeigte 39 Grad (wir hätten es besser in den Schatten stellen sollen, da waren nur 31) und die Menschen siechten an den Ufern des Heiligensees herum. Der 9.7.2023 war ein Sonntag, an dem körperlich nicht viel möglich war. Außer: Bewegung im Wasser.
Da Irina und Torsten mit ihrer immensen Weitsicht diese Situation vorausgeahnt hatten, haben sie schon mehrere Monate zuvor genau auf diesen Tag das alljährliche Langstreckenschwimmen gelegt!
Wieder also trafen sich viele Schwimmbegeisterte, um die Strecken 200 Meter, 400 Meter und 800 Meter (die Königsdisziplin, wie der Sprecher es nannte) hinter sich zu bringen. Da dieser LFK-Wettbewerb offen ausgeschrieben wird, kamen auch einige Gäste vom PSV Delfin, einem Nordberliner Traditions-Schwimmverein. Insgesamt 7 Gäste vom FSV Adolf Koch haben das Starterfeld abgerundet.
Vom Kern der Organisationstruppe fehlten leider Renate und Sascha, die sich ohne Genehmigung des Schwimmwartes temporär ins Ausland abgesetzt hatten, sowie Florian, der noch in Rekonvaleszenz war.
Mit 107 Starts wurde an diesem Nachmittag ein Starterrekord erzielt. 39 Startende bei den 200 Metern, 42 bei den 400 und immerhin noch 26 Wasserfreunde, die sich an die 800 Meter gewagt haben. In lockerer Atmosphäre schrieben sich Schlangen von Schwimmbegeisterten ein. Wegen der Menschenmassen musste der erste Start mit ein wenig Verzögerung beginnen. Dominic, unser neuer Vorsitzender, übernahm die Eröffnung. Die 200 Meter, die meist die Einsteigerstecke für die Kleinen ist, war stark frequentiert. Jon, der sein Leben hauptsächlich im Wasser verbringt, schwamm auch diese Strecke mit und gewann natürlich. Aber auch die anderen Schwimmenden haben in ihren Altersklassen tolle Leistungen gebracht. Wie auch bei den anderen Läufen.
Ebenso Weltklasse war aber auch das Publikum, das auch den letzten Schwimmenden anhaltend mit Applaus bedacht hat! Und so war der Wettbewerb sehr gelungen. Am Ende gab es nicht nur Urkunden, sondern auch Preise für die Laufschnellsten Frauen und Männer. Jon, der alle Läufe gewonnen hatte, gab zwei seiner Preise ab, so dass wir auch noch einen „Special-Olympics-Sonderpreis“ für eine Schwimmerin mit Down Syndrom und einen Preis für den ältesten Schwimmer, der immerhin 86 Jahre alt war, vergeben konnten.
Rosi bemängelte zu Recht, dass wir keine Altersklasse 85 haben, denn die Älteren mussten sich mit den jungen Hüpfern der Altersklasse 75 messen, was dann doch unfair ist. Das werden wir im nächsten Jahr ändern.
Ein Dank ging wieder an die DLRG, die mit 4 Rettungsschwimmern kam und mit den Tretbooten die Schwimmenden begleitet hat. Aber gerade in diesem Jahr, in dem so viele Schwimmende teilgenommen haben, war es auch sehr wichtig, dass auf SUP´s und Surfbrettern noch andere Helfer mitgefahren sind, die Erschöpfte auffangen konnten.
Außerdem ein großer Dank an meine Frau und Anja, die bei der Auswertung einige Nerven gelassen haben.
Hoffen wir also im nächsten Jahr auf ähnlich gutes Wetter. Bisher hatten wir aber meist Glück!
Torsten Neicke